Durch gute Beratung verbessertes Raumklima

21.01.2022
Erste Meister des Raumklimas schließen Qualifizierung mit Erfolg ab.

Über 90 Prozent unserer Zeit verbringen wir täglich in Innenräumen. Entsprechend groß ist der Einfluss möglicher Schadstoffe aus Möbeln, Einrichtungsgegenständen und Baustoffen auf unser Wohlbefinden. Lösemittel, Fasern und Stäube am Arbeitsplatz sowie Formaldehyd, Schimmelpilze und flüchtige organische Verbindungen (VOC) in der Wohnung – all dies beeinträchtigt unser Raumklima.

Akteure MdR

Personen von links nach rechts Frank Schöllkopf, Karl-Heinz Weinisch, Dr. Roland Falk

Das Raumklima ist ein wesentlicher Bestandteil der Behaglichkeit und Wohnqualität. Hierbei sind verschiedene Faktoren maßgebend, die durch die jeweiligen Konstruktionen und durch die Materialauswahl der unterschiedlich beteiligten Gewerke entscheidend beeinflusst werden können.
Für fachlich korrekte Analytik-, Diagnose- und Sanierungsmaßnahmen ist eine sachkundige, objektive und unparteiische Beurteilung von Experten nötig, die auf einem hohen wissenschaftlichen und messtechnischen Niveau arbeiten. Mit einer gewerkeübergreifenden, bundesweit ausgerichteten Qualifizierung durch die Ausbau-Akademie im Branchenzentrum Ausbau und Fassade in Rutesheim, werden Handwerks-Meister in ihrem Fachgebiet durch ein modernes Qualifizierungsmodell fit für die Beratung gemacht.

Meister des Raumklimas (MdR)
Der bundesweit anerkannte Experte Karl-Heinz Weinisch, Leiter des Instituts für Qualitätsmanagement und Umfeldhygiene (IQUH) hat gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum für Ausbau und Fassade den Zertifikatslehrgang “Meister des Raumklimas© (MdR)” entwickelt.
In Präsenzterminen werden Messübungen in den unterschiedlich ausgestatteten Räumen vorgenommen. In Onlinekursen mit Selbstlernphasen sowie in Onlineworkshops wird umfangreiches Wissen vermittelt. Nach ca. einem Jahr wird das Expertenwissen in einer Hausarbeit und einer umfassenden Prüfung abgefragt. Die ersten Teilnehmer erhielten schon ihr Zertifikat und können ihr Wissen in der Praxis beim Kunden umsetzen.
Die umfassende Qualifizierung ist für alle Gewerke, die durch ihre Tätigkeit das Raumklima beeinflussen, offen. Diese anspruchsvolle Aufstiegsfortbildung trägt zum fachlichen Austausch der beteiligten Gewerke sowie zur Versachlichung von Problemthemen bei. Nicht zuletzt wird der Horizont jedes einzelnen Absolventen erheblich erweitert und die Bildung von Netzwerken gefördert. Besonders Handwerksmeister in den Ausbau-Berufen oder Personen mit vergleichbaren Qualifikationen sind von dem Angebot angesprochen.

Fachliche Schwerpunkte
Beim Meister des Raumklimas bekommen Teilnehmer die naturwissenschaftlichen Grundlagen und den juristischen und normativen Wissensstand zum baulichen Gesundheitsschutz vermittelt. Meister des Raumklimas können schon bei der Gebäudeplanung die Weichen für eine optimale Raumluftqualität stellen. Mit besonders raumklimaverbessernden Baustoffen und optimaler Klimatechnik kann eine weitreichende Gesundheitsvorsorge garantiert werden, weil Schadstoffe sicher vermieden werden und Schimmel erst gar keine Chance bekommt. Meister des Raumklimas beraten ihre Bauherren, messen und bewerten das Innenraumklima und sprechen Empfehlungen sowie Maßnahmen aus. Bei juristisch brisanten Themen oder bei Gefahrstoffsanierungen arbeiten sie im Netzwerk mit Sachverständigen zusammen.

Unterschiedliche Studien kommen zu dem Ergebnis, dass eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent der optimale Bereich ist, um die Ausbreitung von Atemwegsinfektionen wie Grippe oder Covid-19 zu bekämpfen. „In diesem Feuchtebereich funktioniert das Immunsystem am effektivsten und Viren werden rasch deaktiviert“, erklärt Dr. med. Walter Hugentobler, Mitautor der Yale-Studie, und liefert auch eine mögliche Lösung: „Die Festlegung von Mindestwerten für Raumluftfeuchtigkeit könnte die Belastung der Gesellschaft durch saisonale Atemwegsinfektionen, Grippe eingeschlossen, verringern und Leben retten.“

Dies setzt allerdings voraus, dass die raumumschließenden Bauteile über einen ausreichenden Wärmeschutz verfügen. So können keine Wärmebrücken entstehen und dadurch wird Schimmelbildung vorgebeugt. „Entscheidend für die Behaglichkeit im Raum ist eine gleichmäßige Raumtemperatur von ca. 20 °C – 22 °C, die sich aus der Luft- und Strahlungstemperatur der Oberflächen im Raum ergibt“, erläutert Dr. Roland Falk, Leiter für Innovation und Entwicklung am Kompetenzzentrum für Ausbau und Fassade. Am besten ist es, wenn das ganze Gebäude gut wärmegedämmt ist sowie ein Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung und Feuchteausgleich einbezogen wird.

Fachforum Raumklima
Die Absolventen organisieren sich im Fachforum Raumklima, um sich regelmäßig auszutauschen und die neuesten Trends und Forschungsergebnisse mitzubekommen. Auch über die neuen Medien und moderne Kommunikationsverfahren berichtet Herr Frank Schöllkopf in diesem Kreis, er ist Geschäftsführer der S3 Medien GmbH. Denn die beste Dienstleistung hat keinen Wert, wenn sie nicht in Anspruch genommen wird.